Blumes Familiengeschichten Fill your life with adventures not things Have stories to tell not stuff to show.
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Die Sache mit dem Kirschen essen...

Es kann der frömmste nicht in Frieden leben, wenn der böse Nachbar es nicht will. 

Nun ist die Frage, wer ist hier fromm und wer ist böse?

 

Die neue Nachbarin um die es geht, ist die zweite Frau unseres lieben Nachbarn, mit dem wir uns immer gut verstanden haben. Wie das halt so ist, ein Schwatz über den Gartenzaun, Blumen gießen während des Urlaubs, ein Leckerlie hier und da für den Hund, Hilfe in Computerangelegenheiten oder mit seiner ersten, später kranken Frau. 

Alles schien in Ordnung. 

Doch dann kam SIE irgendwann. Anfänglich nett, entpuppte sie sich schnell als, wie wir sie nennen, Gartennazi. 

Alles was nicht ihrem Gusto entspricht, wird vernichtet. Mit Hacke, Unkrautspray, Insektenspray und Waschpulver. Die Gründlichkeit ihrer Arbeit kann man sich nicht einfach vorstellen, das muss man gesehen haben. 

Der wind kommt bei uns aus ihrer Richtung. Ich darf also live miterleben, was Biene, Ameise, Hummel und co. so erleiden müssen. Die Vögel werden übrigens auch verjagt. Es ist ein Trauerspiel. 

Ich bin stur und habe eine Bienenweide, einen Staudengarten und Vogelschutzgehölze. Eine Hecke folgt. Da wir ja alles neu anlegen, dauert es zwar ein wenig aber es wird. 

Natürlich steht auch noch das Unkraut, was ich ja gut übersehen kann, bzw. einfach mit dem Mäher bekämpfe. 

Sie ist allerdings echt pedantisch. In unserer Singapurzeit hat sie bis auf vier Meter Höhe unsere Kiefer verstümmelt, die vorher 30 Jahre niemanden gestört hat. Nun hat sie sich an meinem Bauernjasmin zu schaffen gemacht, der in 2,50m Höhe gewagt hat, über den Zaun zu wachsen. 

Er hat uns gefragt, ob wir das wegschneiden könnten, was wir bejahten. Doch weil wir an diesem Abend nicht da waren,  haben wir es nicht gleich gemacht. Sie hat die Gelegenheit genutzt und die Heckenschere gezückt. Auf unserer Seite. Die doofe Kuh. Ich hab sie gefressen. Für immer. 

UNd sie hat nicht mal den Schneid, sich unsere Ansprache anzuhören und Hans vorgeschickt. 

Alle Nachbarn ringsum schütteln den Kopf, doch nur wenige haben den Mut, etwas zu sagen. 

Eine endlose Geschichte.

 

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© Judith Blume