Blumes Familiengeschichten Fill your life with adventures not things Have stories to tell not stuff to show.
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Schnorcheln in Nord Sulawesi auf der Insel Bunaken

 

Was für ein tolles Erlebnis. Wir waren Schnorcheln. Ja, klar, haben wir schon früher gemacht. Aber so richtig intensiv war es das letze Mal bei unseren beiden Malediven Urlauben. Diese sind schon mehr als 20 Jahre her.

Diesmal sollte es Indonesien sein. Genauer gesagt Nord-Sulawesi. 

Von Singapur aus fliegt man mit Singapore Airline oder Silkair 3 bis 3,5h bis Manado, je nach Wetter. Wir waren mit Silkair unterwegs. Von Manado aus ging es per Boot mit flotten 50 km/h nach Bunaken. Eine kleine vorgelagerte Insel, etwas 3 km entfernt. 

Typisch Asien, ist es hier in Sulawesi sehr einfach, arm und ein wenig chaotisch.

Da die Gezeiten hier nicht ganz unerheblich sind, konnten wir nicht gleich auf das Boot. Ein netter einheimischer Fahrer brachte uns erst einmal zum Haus von Jochem, dem Besitzer des Resorts. Ein Holländer, der seit 13 Jahren mit seinem kleinen Urlaubsparadies Tauchern und Schnorchlern eine schöne Zeit beschert. 

Jochem lebt mit seiner einheimischen Frau und Tochter in Manado auf einem kleinen Hügel samt malerischem Blick über das Meer auf den Vulkan.

 

Irgendwann kam die Flut und es konnte los gehen.

Angekommen auf Bunaken, wurden wir mit Lychee-Saft und einer kleinen Leckerei begrüßt und bekamen erst einmal eine kurze Einweisung, das WLAN-Passwort und wir wurden zu unserem Bungalow gebracht. Es ist eine kleine Anlage mit zehn Bungalows für Paare, Familien und Single-Reisende. 

Es gibt dort keinen typischen Strand, sondern eine kleine Bucht für die Boote und vorgelagert, ein Mangrovenwäldchen und eine Seegraswiese, bevor das Hausriff anfängt. Dieses zieht sich um die ganze Insel. Wir haben es vor der Haustür erschnorchelt und an diversen Divespots mit dem Boot angefahren. Für die Taucher ging es bis auf 25 m und wir blieben jeweils an der Oberfläche. 

Das Riff bildet mal schmale, mal breite Plateaus, welche manchmal terrassenartig, manchmal abrupt abfallen. Den Meeresboden kann man nicht sehen. Er fällt in Stufen auf bis zu 700-1000m ab. 

Die Unterwasserfauna ist ein farbenprächtiges Ballett aus unzähligen Arten von Fischen, Schnecken, Muscheln, Korallen und Schildkröten. Schier unendlich ziehen die Schulen an einem vorbei oder man schnorchelt hindurch. wir trafen jeden Tag auf große grüne Meeresschildkröten, die elegant durch das Wasser zogen, zum Atmen auftauchten oder in Riffspalten nach Nahrung suchten oder sich zum Schlafen legten. 

Aber nicht nur die großen Riffbewohner waren interessant. Winzige Clownfische in ihren Anemonen mit dazugehöriger Garnele, kleine Muränen, die auf Krabben Jagd machten, ein Rotfeuerfisch, Kugelfische, teils auch größere... und die allgegenwärtigen Drückerfische. Die Aufzählung könnte endlos weiter gehen.

Vor einer Sache darf vor all der Schönheit auf keinen Fall die Augen verschliessen. Der allgegenwärtige Plastikmüll. Wir alle wissen vom great pazific garbage patch und weiteren Müllstrudeln. Doch hier ist er vor der Haustür zu finden. Strömungsabhängig und gezeitenbedingt. Bei Flut kamen die Tüten, Flipflops und Co. Die Ebbe zog alles wieder hinaus aufs Meer. Er war teils in den Tiefen der Taucher und hing an den Korallen. Eine 300-400m lange Fischerleine war am Riff verfangen. Zum Glück dick genug, um sie zu sehen. So etwas kann ohne Messer sehr gefährlich sein und tragisch enden. Es liegt in der Verantwortung eines jeden, etwas dagegen zu tun. Reduziert euren Plastikkonsum soweit es geht. Trennt euren Müll, helft beim Reinigungsaktionen oder spendet für eine gemeinnützige Organisation. Wir sind fasziniert und unterstützen das Startup von einem jungen Holländer.

 

Informiert euch hier https://www.theoceancleanup.com/ 

 

Jeder kann etwas tun.

Noch einmal zum Resort. 

Es ist keine Luxusunterkunft. Eher ein typische Taucherbase mit hervorragendem Essen, einfachen Bungalows mit Deckenventilator und nur gegen teuren Aufpreis Klimaanlage.Es gibt einen kleinen Pool mit annähernd Süßwasser. Aus der Dusche läuft teilentsalztes Meerwasser. Die Anlage ist gepflegt und das Personal sehr freundlich.

Es gibt, für die Tropen typisch, das ein oder andere Insekt. Riesige Radnetzspinnen, Springspinnen, Erdwespen, giftige Hundertfüßler, Moskitos, große Ameisen und Termiten...

Aber eben auch Geckos, tag- und nachtaktive Vögel, Fledermäuse Skinke, Schlangen...

 

Im Dorf, Kampung Bunaken, werden Hühner und Schweine gehalten, es wachsen Bananen, Papayas und Kokosnüsse. Es ist vorwiegend christlich geprägt, es gibt aber auch eine Moschee. 

Falls ihr mal in der Region schnorcheln oder tauchen wollt:

Nach einer Woche ging es dann wieder nach Singapur. Nach dem Frühstück brachte uns eins der Boote wieder nach Manado. Diesmal in den kommunalen Hafen. Hier lasse ich die Bilder für sich sprechen. Den Gestank spiegeln sie allerdings nicht wieder. 

Wir wurden vom gleichen Fahrer in Empfang genommen. Mit dem Pick-up ging es dann Richtung Flughafen. Kurz vor dem Ziel wurden unsere Fahrt dann von einer Art Demonstration gestoppt. Viel Polizei, Männer in Stammeskleidung, skandierende Redner mit Megafon... Ein wenig seltsam und auch beklemmend. Wir wußten ja nicht, um was es geht. Es waren auf jeden Fall Minahasa. Eine bevölkerungsstarke (über1 Mio) Ethnie, die, geprägt durch die erst potugisische, spanische (16.Jahrh.) und dann niederländische (17. Jahrh.) Kolonialisierung, zu über 90% Christen sind. Man muss dazu sagen, dass Indonesien, der weltweit größte Inselstaat, auch der Staat mit der größten muslimischen Bevölkerung (200 Mio) ist.

Am Flughafen angekommen, folgte das übliche Prozedere. Die Maschine, die aus Singapur kommt und dann wieder zurück fliegt, hatte 30 min Verspätung. Sie fuhr auch zum falschen Gate und keiner stieg aus. Nach einer weiteren Wartezeit kam der Flieger dann an Gate 4 an. Mehr gibt es dort auch nicht. Es ging aber immer noch nicht los. Erst mussten Passagiere und Gepäck ausgeladen werden. Alles in asiatischer Gelassenheit. Und zu unserer Beunruhigung hieß es auch noch "zu Ihrer Sicherheit verzögert sich das Bording", bla bla bla. Verstehen kann man diese Ansagen ja nie wirklich. 

Nach drei Stunden und ein wenig Kreiserei waren wir wieder in Singapur.

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© Judith Blume