Blumes Familiengeschichten Fill your life with adventures not things Have stories to tell not stuff to show.
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Homecoming

Drei Jahre sind vergangen und wir haben viel erlebt. 

Über 10.000 km von zu Hause haben wir ein vorläufiges Heim gefunden.Wir haben neue  Freunde gewonnen, neue Gewohnheiten angenommen, das Wetter genossen und verflucht, die Natur geliebt, wilde Tiere entdeckt, das Essen genossen und sind 20.000 km mit dem Roller gefahren. Wir waren in Thailand, Vietnam und an verschiedenen Orten in Indonesien. Teils mit dem Flugzeug aber auch mit dem Schiff. Wir haben Rochen, Haie, Mantas, bunte Fische, Korallen und so vieles mehr beim Schnorcheln gesehen. 

Wir haben viel Sport getrieben, dabei einige Kilos verloren und ein paar davon wiedergewonnen, um dann mit weniger Gewicht als beim Umzug zurück zu kommen. 

Unser Horizont ist gewachsen und wir haben einen anderen Blick auf die Welt aber vorallem auf Deutschland bekommen.

Wir waren neugierig auf das Unbekannte und haben unser zu Hause, die Kinder und die Freunde vermisst.

 

Vermutlich muss das Erlebte und die Ankunft noch ein wenig sacken, doch kann ich jetzt schon sagen, ich bin zu Hause angekommen und vermisse Singapur nicht. Noch nicht. 

 

Die letzten Wochen in Singapur waren von der Vorfreude und dem Stress der Vorbereitung geprägt.

Man muss doch so einges organisieren und erledigen, bevor es in den Flieger geht. Das Kofferpacken ist da noch das kleinste Übel. Alles musste in vier gr0ße und vier kleine Koffer plus zwei Rucksäcke passen. Am Ende haben wir dann sogar ein Gepäckstück weniger gebraucht. Getreu dem Motto "Reisen mit leichtem Gepäck", hatten wir auch keinen Container. Das Appartement war möbliert und was wir zusätzlich angeschafft haben, wurde verkauft oder verschenkt.

Zur Wohnung gab es dann noch ein paar Verwerfungen. Kommunikationsschwierigkeiten mit Agentin und Vermieterin. 

Alles was gesagt wird, muss man vor dem Hintergrund des Gesichtsverlustes hinterfragen. Eine Marotte, die wir Weißen wohl nie ganz verstehen werden. Doch scheinbar  hat sich alles zum Guten gewandelt. Mit frisch geschliffenen und polierten Böden haben wir sogar unser Deposit wiederbekommen. 

 

Einen Hund nach Singapur zu bringen ist, wie ich vor drei JAhren feststellen musste, kein ganz leichtes Unterfangen. Der Rückweg ist ähnlich bürokratisch. Der gesamte Vorgang ist in Singapur allerdings bestens durchorganisiert und man bekomt das gut hin. 

Die Greencards müssen vor Ausreise noch zurückgegeben werden und man bekommt eine Ausreisegenehmigung auf Papier. 

Der Roller musste zurück zum Händler, Handyverträge gekündigt und Breitbandrouter zurückgegeben werden.

 

Das waren die wichtigsten Dinge, jedoch ist man mit so einigem mehr beschäftigt.

 

Im November hatten wir unsere Farewell Party. Es war sehr nett, wir hatten lecker Essen, den einen oder anderen Drink, nette Gäste und ein paar schöne Abschiedsgeschenke. Danach sind wir noch ein paar letzte Male mit Freunden Essen und Trinken gegangen.

 

Am Tag der Abreise war es dann jedoch etwas stressig. 

 

Morgens auf den Profiputzer warten, das macht man vor Auszug und es steht im Miertvertrag. Dann schnell zum Airport die großen Koffer einchecken. In Deutschland geht das 23 Stunden vorher, nicht so in Singapur. Der Schalter hatte erst Stunden später auf. Also runter zum Einlagern. Natürlich gegen Gebühr. 

Dann Zum INternetprovider, zum Office und zurück zur Wohnung. Der Cleaner ist bereits gegangen. Alles sauber. 

Eine Wohnungsübergabe hatten wir nicht. Kurz vor Weihnachten hat unsere Vermeiterin anderes zu tun. Aber wie bereits erwähnt, war alles zu ihrer Zufriedenheit.

 

So, jetzt kommt's. Wie bekommt man einen Hund mit Riesenbox, Handgepäck und zwei Mensche zum Airport? 

Mit GoGoVan. Kann ich nur empfehlen.  Alles in den Frachtraum eines Transporters, incl. uns und ab dafür. 

Einfach zu buchen über eine App, genau wie Grab oder Uber. 

40 Minuten später erreichen wir den Flughafen, doch da geht der Run erst richtig los.

Zeit haben wir genug. Doch sind wir aufgeregt ob alles glatt geht. Also ersteinmal die großen Koffer wiederholen. Dann mit Sack und Pack zum Check-in. Pässe und Papire zur netten Dame und 15 Minouten später haben wir die Boardingpässe für uns und den Hund. Die Box wird mit diversen Stickern beklebt und der Hund gewogen. Kein Koffer ist zu schwer. Ales klappt prima.

 

Nach einer kurzen Gassirunde und einen Snack vom Fastfood bringen wir Wilma zu ihrer Box, die am Schwerlastschalter wartet. Wir setzen den Hund in die Box, warten noch ein wenig und gehen dann durch die Passkontrolle Richtung Gate und Lounge. Wilma wird erst kurz vorm Abflug geholt. Tiere werden immer zum Schluss verladen. 

 

Im Flieger sind wir dann ein wenig nervös, ob unser Riesenbaby auch an Bord kommt. Die Stewardess gibt uns Bescheid, kurz vorm Start ist sie tatsächlich da. 

In der Luft dann noch eine Durchsage an evtl. anwesendes medizinisches Personal. Ein Notfall, der sich wohl als kleiner Schwächeanfall entpuppt. Nichts Ernstes, wir können also ohne Probleme weiterfliegen.

 

Nach ein paar Stunden geht mein Handy in den Tiefen des elektrischen Sitzes verloren und ich muss die Stewardess holen. Zu zweit und mit fachfraulichem Griff an der Notfallentriegelung des Sitzes, retten sie mein Handy und damit auch den Flug. Ein solcher Vorfall kann schnell mal zu einem Notfall werden, wenn durch Einklemmen der Akku Feuer fängt. 

 

Nach endlosen Stunden dann die Landung in Frankfurt. 

Hoffentlich ist der Hund wohl auf. Wie von der Tarantel gebissen eilen wir zur Gepäckausgabe. Einen Gepäckwagen finden wir nicht, also heißt es ziehen und tragen des viel zu schweren Handgepäcks. Zum Glück hat es keiner gewogen.

 

An der Gepäckausgabe wird es dann richtig doof.

Der Hund kommt recht zügig vom Band gerollt. Ein Mitarbeiter hilft mir, die Box samt Hund, immerhin 55 kg, vom Band zu hieven, danach ist er weg.

Wir sind zu zweit mit etwa 200 kg Gepäck incl. Hund. Drei Gepäckwagen sind zu zweit fast nicht zu händeln, da man den blöden Bügel ja drücken muss und geradeaus fahren sie mit einer Hand dann auch nicht mehr.

 

Nach dem Motto, wer viel fragt, bekommt doofe Antworten, leihen wir uns den Schwerlastwagen für die Riesenbox.

 

Kurz vorm Zollausgang entdeckt uns der verschwundenen Mitarbeiter und macht eine Szene. Das kann ich besser und beschwere mich über die Servicewüste dieses internationalen Flughafens. Er ist nicht verhandlungswillig und ich gebe auch nicht klein bei. Am Ende schaffen wir es durch den Ausgang. Die Zollbeamtin, welche eigentlich die Papiere des Hunde kontrollieren sollte, fragt nach Impfung und Chip und lässt uns unbesehen passieren. Einerseits gut, andererseits erschreckend, wie leicht das so geht. 

 

Dank Dirk, der uns mit seinem T6 abholt, bekommen wir alles was mit muss, in einem Schwung nach Hause. 

 

Der Hund ist total erledigt. Sie hat garantiert kein Auge im Flieger aber auch nicht im Auto zugemacht. Die nächsten drei Tage verschläft sie fast komplett. 

Auch Tiere bekommen Jetlag. 

 

Alles in allem hat es also bestens geklappt. 

 

Wir sind angekommen. Nicht nur physisch sondern in Gänze. Wir geniessen die Einladungen und die Resozialisierung in Deutschland, das Essen, das Kochen, die Kinder, das Wetter, das Autofahren und all die Dinge die noch folgen werden.

 

Drei Jahre Singapur sind vorbei...

Wir haben es genossen...

Wir haben eine Menge gelernt und werden das nie vergessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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© Judith Blume